Eine Faustformel in dem Sinn gibt es wohl nicht. Dennoch könnte man versuchen zu rechnen. Unter der Voraussetzung, dass die Rakete auch bei Wind geradeaus fliegt und bei Kenntnis der Höhe, die sie erreichen wird und der Zeit, die sie dafür unterwegs ist, ergäbe sich eine Abdrift. Die Zeit für den Aufstieg kann man über eine Simulation herausbekommen. Die Abdrift wäre dann zu kompensieren.
Die Rakete erfährt ja nicht nur eine Abdrift während des Abstiegs, sondern auch während des Aufstiegs, nur ist hier die Zeit kürzer.
Aber: Manche Raketen, insbesondere wenn sie überstabil sind - das heißt die Finnen relativ groß und/oder der Schwerpunkt sehr weit vor dem Druckpunkt - neigen dazu, sich in den Wind zu legen (sogenanntes „weathercocking“). Das kann im schlimmsten Fall zu einer sehr flachen Flugbahn führen. Daher wird in den USA auf manchen Events nur ein bestimmter Neigungswinkel der Rampe zugelassen, wie ich mal irgendwo gelesen habe.
Gruß Achim
Geändert von AchimO am 04. Mai 2022 um 16:02